Unser Team

Unser Team
Wir sind Jugendliche von 14 bis 18 Jahre, die alle ein gemeinsammes Hobby haben; Klettern und Draußen sein und etwas erleben! Deshalb haben wir uns zusammengefunden um unter der Führung von Paul Goertz und Annette Kunzendorf eine Expedition in den Kaukasus(südl. Russland) zu starten. Dort wollen wir unteranderem im Namen der Jugend des Deutschen Alpenvereins eine/ mehrere Erstbegehungen wagen und anspruchsvolle Hochtouren machen.

Dienstag, 30. August 2016

Lasst das Bohren beginnen!



Die Erstbegehung
Etwas früher als geplant beschließen wir zu unserem großen Projekt überzugehen:
Die Erstbegehung der Schlem Westwand.   

Am Freitag steigen wir mit besonders schwerem Gepäck vom Basislager auf.
Das übliche Gepäck wird von 150 Bohrhaken 2 Bohrmaschinen und den dazu gehörenden Akkus  ergänzt. Dennoch bewältigten Tobi und Duncan 600 Höhenmeter in weniger als 2 Stunden.
Oben angekommen bauten wir die Zelte auf.

 Das Bohren beginnt
An diesem Tag  beginnen wir nachmittags noch die erste Seillänge vorzusteigen und David bohrt auch gleich den ersten Stand ein. Dabei hat David die Bürste zum Putzen des Bohrlochs vergessen und Tobi musste sie ihm hochbringen. Ganz schön spannend so ein Loch zu bohren. Abends kommt auch Olaf, der zukünftige Bergführer, bei uns oben an. So ist der erste aufregende Tag am Schlem auch schon vorbei.  
Am Nächsten tag sind wir super aufgeregt und Können es Kaum erwarten in die Wand ein zu steigen. Wir schlingen unseren spartanisch angerichteten Brei rasch runter. Dann geht es endlich in die Wand. Tobi steigt zügig die erste Länge vor. Danach geht David die zweite Seillänge durch grasigen Fels vor. Als er Duncan und Tobi nachholt, macht er noch Späße darüber, den Bohrer nicht eingepackt zu haben. 

Duncan baut einen schönen Stand im Blumengarten
Duncan ist oben angekommen und bereitet schon einmal die Sachen zum Bohren vor. Dabei merkt er, dass der Bohrer wirklich nicht da ist.
Weildas der Bohrer wiklihc Dabieereitet schonachholt, macht er noch Späße darüber David den Rucksack gepackt hat, geht es für ihn runter den Bohrer holen.  Nachdem er wieder hoch gejümat ist, ist bereits eine halbe Stunde Zeit in die Welt gegangen. Duncan bohrt einen schönen Stand. Dann geht es weiter mit der dritten Länge. Nach ein bisschen Zittern und hoch und runter klettern kommt David auch die dritte Seillänge hoch. 
Unsere schönen mobilen Standplätze vor dem Bohren

Am dritten Stand müssen wir wieder runter. 
Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir müssen noch kochen. Duncan seilt ab. Er hat aber leider den Hammer mitgenommen. Deswegen hauen David und Tobi die Haken mit einem Stein in den Fels. Mittlerweile sind Niklas und Annette auch oben. Niklas hat aufgrund von  Knieproblemen einen Pausentag eingelegt.
Die vierte Seillänge beim abseilen im Nebel



Am nächsten Tag steigen nur Tobi und David hoch. Niklas und Duncan entfernen das nervige Gemüse in den ersten beiden seillängen.  David und Tobi warten wegen dem nassen Fels am dritten stand eine stunde lang auf die Sonne. Danach steigt David die nächste seillänge vor. Oben will er den stand bohren und bemerkt dabei schon das schlechtes Wetter auf zieht. Gerade als er das erste Loch bohren will entschließt sich die Bohrmaschine eine Pause zu machen. Akku leer. Alle Versuche halfen nichts sie mussten runter. So baut David einen schlingenstand und sie seinen ab. 
Als sie unten ankommen steigen Olaf und Evgeny mit den leeren Akkus ins Basislager ab um diese aufzuladen.
Niklas und Duncan sind den Tag über in den ersten beiden Seillängen unterwegs. Sie bouldern die zukünftige Linie aus und markieren die Stellen an denen Haken gesetzt werden müssen. Als David und Tobias  mit der Bohrmaschine runter kommen schnappen sich Niklas und Duncan diese und setzen die Dübel in den ersten beiden Seillängen.
Am nächsten Morgen stehen Tobi und David extra früh auf um mit frischem Akku ihren Stand zu bohren. Aber natürlich auch um die nächsten Seillängen zu erkunden. Das bereits gebohrte Stück können Sie schnell an den Fixseilen aufsteigen. Die vierte Länge müssen sie dann allerdings noch einmal klettern. Diesmal steigt Tobi sie schnell vor. Oben angekommen wird erst einmal ein guter Standplatz gebohrt.
Darauf folgt ein kurzer Quergang über ein Grasband, wobei David mit der Bohrmaschine vor geht, um direkt den Stand zu bohren. Ein interessanter Kamin im sechsten Grad folgt. In der Seillänge kann man jedoch nur zwei Sicherungen legen, deshalb markieren Sie die Stelle, wo später noch ein Haken gesetzt werden muss. Nach dem Kamin steigen Sie auf einen frei stehenden Turm. Auf der Spitze wird dann wieder ein stabiler Stand gebaut. Ganz im Lost Arrow Stil. Während langsam Nebel in das Tal zieht planen Tobi und David schon die nächste Seillänge. Sie soll mit einem großen Schritt beginnen- vom Turm an die Wand.
Durch ein Loch in der Wolkendecke erhaschen Sie einen kurzen Blick auf Duncan und Niklas. Die beiden baden nackt in den eiskalten Becken des Gletscher Flusses.
Diesen Abend sind Duncan und David dran mit absteigen ins Camp. Also laufen sie nach dem Abendessen noch die 50min runter ins Lager. Unten werden Akkus geladen und Essen eingekauft.
Niklas beim jüman in der 1. Seillänge


Eine kurze Pause im Lager
 Der nächste Tag beginnt mit einer unerwarteten Überraschung:
Als David und Duncan im Regen wieder zum Schlem aufsteigen wollten kamen ihnen die anderen entgegen. Sie hatten entschieden wegen dem Regen abzusteigen und einen Pausentag im Lager einzulegen. Wir verbrachten den Tag in dem großen Gemeinschaftsraum; Der Warmen Ecke.
Das Wetter wurde dann doch noch besser. Tobi und Duncan entschieden deshalb nachmittags noch einmal zum Schlem hoch zu laufen, um am nächsten Tag möglichst früh in die Wand einsteigen zu können. Die anderen blieben noch den Rest des Tages im Lager.







Als Annette, Paul, David, Niklas, Evgeny und Olaf am nächsten Tag am Schlem ankommen, sind Tobi und Duncan bereits am Ende der 5. Seillänge. Olaf und Evgeny steigen direkt in ihre eigene Tour ein.
Weil David und Niklas nicht untätig bleiben wollen, beschließen sie trotz mangelndem Material in die Route einzusteigen. Mit nur drei Friends klettert David die 40 Meter der vierten Seillänge und holt Niklas nach. Sie haben vor beim Abstieg die dritte und vierte Seillänge zu putzen. Beim vorbereiten des Abseilens kam 50 Meter über ihnen Duncan zum Vorschein. Duncan und Tobi hatten nach drei neuen Längen umgedreht und seilten jetzt ab. Die beiden haben die Bohrmaschine dabei und übergaben sie jetzt an David und Niklas. Diese beschlossen, noch die wichtigsten Haken in der dritten und vierten Seillänge zu bohren und dann nach zu kommen.
Zum Abendessen gab es wieder mal Buchweizen mit gebratener Wurst.


Die letzten Schritte zur eigenen Route 
Wir bereiten uns auf den Einstieg vor (Foto vom ersten Tag am Schlem)
Am nächsten Morgen stehen Tobi und David noch einmal früh auf. Danach schließt sich Paul den beiden noch an und sie steigen zum Klettern ein. Die Seillängen eins bis vier steigen sie am Fixseil auf. Tobi steigt dann die fünfte Länge vor und Paul und David kommen mit zwei relativ schweren Rucksäcken nach. Oben auf dem Turm erklärt Tobi, wie die sechste Seillänge zu klettern ist, da sie auch ziemlich knackig ist. Als Tobi dann vorsteigt beschließen David und Paul beim abseilen hier noch einige Haken zu setzen.
Oben geht es weiter über ein langes, breites Grasband. Darauf folgt noch eine kurze, steile Seillänge und wir stehen auf dem plattigen Stück des Schlem, unterhalb des Gipfelaufbaus.


Hier kommen wir schnell voran, David steigt vor. Nach drei langen Seillängen, die alle klettertechnisch nicht sonderlich schwer waren, aber durch andere Faktoren anspruchsvoll
Duncan beim packen bevor wir zu dritt zum Base Camp abgestiegen sind.
gemacht wurden, stehen wir direkt unter dem überhängenden Gipfelaufbau. Wir sehen keinen Weg durch dieses beeindruckende Massiv, der in unseren Zeitplan passen könnte. Deshalb beschließen wir das Projekt hier zu beenden.

Wir seilen bei aufziehendem Gewitter ab und bohren noch die besprochenen Haken.  


Tobi setzt zur Übung einen Haken für das Tarp.




Duncan und Niklas steigen abends auf 3500Meter auf. Dort steht im Tal das Zelt, welches Evgeny und Olaf dort haben stehen lassen. Die beiden befinden sich nach der Begehung der Uluaus Nordwand noch auf dessen Grat, als das riesige Gewitter losbricht. Die ganze Nacht Donnert und blitz  es, der Nachthimmel ist bedeckt mit rabenschwarzen Wolken und die Berge sehen komisch verzerrt aus vom grellen Licht der Blitze. Alle paar Sekunden zerreißt ein Donner die ansonsten stille Nacht. Nur der Regen lässt bis zum frühen Morgen auf sich warten.
Etwa um 10 Uhr hört es auf zu regnen und bald schon kommen Niklas und Duncan von ihrer Nacht auf 3500 heruntergelaufen.

Sobald sie da sind fangen wir an zu packen. Duncan, Niklas und David wollen absteigen und eine Nacht im Lager verbringen. Tobi, Annette und Paul bleiben noch oben, um am nächsten Tag eine Variante auszubouldern und einzubohren.

Montag, 29. August 2016

Die ersten Tage in Russland





Blick auf die Dikh Tau Nordwand (5200m)
Die ersten Tage in Russland
Nach einer vier stündigen Fahrt kommen wir Samstag Nacht um 10 Uhr am Basislager an. Erschöpft, aber froh, steigen wir aus und sehen die beeindruckenden Berge des Kaukasus. 









Allerdingswar die Fahrt selbst schon ein Erlebnis für sich. Die Fahrt vom Flughafen in Mineralnie Vody gleicht einer Achterbahnfahrt. Als der Verkehr langsamer wird weicht unser Fahrer einfach auf der Standstreifen aus. Der Standstreifen besteht allerdings nur aus Schotter. Dementsprechend wird die Fahrt nach Nalchik, ins Bergsteigerumschlaglager, sehr holprig. Duncan, David, Tobi und Niklas können trotzdem schlafen. Das liegt wahrscheinlich an der vorigen Nacht am Moskauer Flughafen. Dort haben wir die Nacht auf unseren Luftmatratzen im Flughafen verbracht.

Von Nalchik geht’s dann in einem alten Bus ins Bezengi. Noch viel unbequemer und holpriger. Um zu schlafen legt sich Niklas auf die Rucksäcke. Diese wurden einfach hinten im Bus aufeinander gestapelt. Als die Strecke richtig holprig wird kann nur noch einer schlafen, Tobi.
Dann kommen wir am Checkpoint der Grenzer vorbei, die unser Permit checken. Da das Bezengi in der Grenzregion zu Georgien liegt brauch man hier ein bestimmtes Permit um rein zu kommen. Auf uns wartet schon ein Schock. Mehrere Reisepassnummern sind falsch und Evgeni hat seinen Reisepass in Nalchik vergessen. Dank des netten Grenzers kommen wir trotzdem rein.
Im Lager lassen wir uns dann in unsere Betten fallen. „Da ist ja meine Isomatte bequemer“, sagt Niklas, aber fünf Minuten später schläft auch er.

 
Am nächsten Tag geht’s dann auf die erste Wanderung. Wir laufen zum Schlem, unserer Wand, einfach um uns an die Höhe zu gewöhnen. Außerdem gucken wir schon wo wir die Touren einbohren wollen. Die Wand sieht gar nicht so einfach aus. Dann fängt es auch noch an zu regnen und wir flüchten uns alle unter einen Felsvorsprung.



Wir verstecken uns vorm Regen...
Montag geht es dann los auf die erste richtige Tour. Wir gehen mit Klettersachen, Zelten und Essen für vier Tage zu einer Wiese auf 2900 Metern. Dort ist ein Biwackplatz in der Karte eingezeichnet und wir schlagen dort unsere Zelte auf. Alle merken wie schwer ein Aufstieg mit 25 Kilo und mehr im Rucksack ist. Außer Tobi der hat nur 15 Kilo, aber das ist auch genug für ihn. E wiegt immerhin auch selber nur 35 Kilo.
Unser Plan ist es am Dienstag auf den „Pik Brno“ zu gehen. Am Mittwoch wollen wir dann auf den „Missestau“. Mal gucken ob das alles so einfach klappt. Der Brno ist immerhin  4110 Meter hoch und der Missestau 4425 und wir sind noch nicht so gut aklimatisiert.
Zelte aufbauen am ersten Biwak (2800m)
Morgens um vier stehen wir auf. Um zwazig nach fünf laufen wir los, geplant war 5:00. Nach einer halben Stunde gibt es einen Stopp am Bach zum Wasserauffüllen. Niklas geht es schlecht, wahrscheinlich Höhenkrankheit, und er bleibt mit Annette zurück.
Wir anderen laufen bis zum zweiten Biwakplatz und weiter bis zum Gipfel.
Am zweiten Biwakplatz sehen wir, das der im Führer beschriebene Aufstieg durch die Scharte wegen Steinschlag zu gefährlich ist.
Wir entscheiden uns, den Gletscherbruch des Missestau zu erklettern und oben auf dem Gletscher weiter zu laufen. Duncan, Evgheny und David steigen mit Steigeisen und eweils einem Eisgerät das 50 Grad steile Eis auf. Tobi und Paul gehen noch etwas weiter in die Scharte hinein, bis sie schließlich auch Steigeisen anziehen und durch den Gletscherbruch aufseteigen. Auf dem Gletscher sind ein paar offene Spalten, die wir leicht überqueren können. Wir lassen Steigeisen, Seil und Eisgeräte am Gletscherende liegen und steigen durch ziemlich hässliche Geröllfelder hinauf zum Gipfelaufbau. Dort erwartet uns dann eine letzte Kletterstelle, die wir alle souverän meistern. Auf dem Gipfel funken  wir zum Basislager und steigen wegen des Wetters schnell wieder ab. Unten angekommen sind wir alle ziemlich fertig und entscheiden uns am nächsten Tag gemütlich zum Lager abzusteigen.
Tobi und Evgeny machen klettern an der Wand am Lager und Niklas steigt allein mit leichtem Gepäck schon zum Lager ab. Paul, Annette Duncan und David steigen über den Mirschirgi Gletscher wieder ab zum Schlem, um dort noch ein paar Sachen zu lassen. Dann geht es weiter zum Lager. Der Plan ist es, morgen mit GROßEM  Gepäck zum Schlem zu laufen und dort schon einmal was zu klettern.
Morgen kommt auch Olaf zu uns, also mal sehen was wir hier an Gipfeln noch machen werden. Wir sind heiß auf etwas Eiskletterei, aber die Höhe macht uns noch etwas zu schaffen.
Grüße aus dem Kaukasus von uns allen.