Etwas früher als geplant beschließen wir zu unserem großen Projekt
überzugehen:
Die Erstbegehung der Schlem Westwand.
Am Freitag steigen wir mit besonders schwerem Gepäck vom
Basislager auf.
Das übliche Gepäck wird von 150 Bohrhaken 2 Bohrmaschinen und den dazu gehörenden Akkus ergänzt. Dennoch bewältigten Tobi und Duncan 600 Höhenmeter in weniger als 2 Stunden.
Das übliche Gepäck wird von 150 Bohrhaken 2 Bohrmaschinen und den dazu gehörenden Akkus ergänzt. Dennoch bewältigten Tobi und Duncan 600 Höhenmeter in weniger als 2 Stunden.
Oben angekommen bauten wir die Zelte auf.
Das Bohren beginnt
An diesem Tag beginnen wir nachmittags noch die erste Seillänge
vorzusteigen und David bohrt auch gleich den ersten Stand ein. Dabei hat David
die Bürste zum Putzen des Bohrlochs vergessen und Tobi musste sie ihm
hochbringen. Ganz schön spannend so ein Loch zu bohren. Abends kommt auch Olaf,
der zukünftige Bergführer, bei uns oben an. So ist der erste aufregende Tag am
Schlem auch schon vorbei.
Am Nächsten tag sind wir super aufgeregt und Können es Kaum
erwarten in die Wand ein zu steigen. Wir schlingen unseren spartanisch
angerichteten Brei rasch runter. Dann geht es endlich in die Wand. Tobi steigt zügig
die erste Länge vor. Danach geht David die zweite Seillänge durch grasigen Fels
vor. Als er Duncan und Tobi nachholt, macht er noch Späße darüber, den Bohrer
nicht eingepackt zu haben.
Duncan baut einen schönen Stand im Blumengarten |
Duncan ist oben angekommen und bereitet schon einmal
die Sachen zum Bohren vor. Dabei merkt er, dass der Bohrer wirklich nicht da
ist.
Weil Nachdem er wieder hoch gejümat ist, ist
bereits eine halbe Stunde Zeit in die Welt gegangen. Duncan bohrt einen schönen
Stand. Dann geht es weiter mit der dritten Länge. Nach ein bisschen Zittern und
hoch und runter klettern kommt David auch die dritte Seillänge hoch.
David den
Rucksack gepackt hat, geht es für ihn runter den Bohrer holen. Unsere schönen mobilen Standplätze vor dem Bohren |
Am dritten
Stand müssen wir wieder runter.
Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir müssen
noch kochen. Duncan seilt ab. Er hat aber leider den Hammer mitgenommen.
Deswegen hauen David und Tobi die Haken mit einem Stein in den Fels.
Mittlerweile sind Niklas und Annette auch oben. Niklas hat aufgrund von Knieproblemen einen Pausentag eingelegt.
Die vierte Seillänge beim abseilen im Nebel |
Am nächsten Tag steigen nur Tobi und David hoch. Niklas und
Duncan entfernen das nervige Gemüse in den ersten beiden seillängen. David und Tobi warten wegen dem nassen Fels am
dritten stand eine stunde lang auf die Sonne. Danach steigt David die nächste
seillänge vor. Oben will er den stand bohren und bemerkt dabei schon das schlechtes
Wetter auf zieht. Gerade als er das erste Loch bohren will entschließt sich die
Bohrmaschine eine Pause zu machen. Akku leer. Alle Versuche halfen nichts sie
mussten runter. So baut David einen schlingenstand und sie seinen ab.
Als sie unten
ankommen steigen Olaf und Evgeny mit den leeren Akkus ins Basislager ab um
diese aufzuladen.
Niklas und Duncan sind den Tag über in den ersten beiden
Seillängen unterwegs. Sie bouldern die zukünftige Linie aus und markieren die Stellen an denen Haken gesetzt werden müssen. Als David und Tobias mit der Bohrmaschine runter kommen schnappen sich Niklas und Duncan diese und setzen die Dübel in den ersten beiden Seillängen.
Am nächsten Morgen stehen Tobi und David extra früh auf um mit
frischem Akku ihren Stand zu bohren. Aber natürlich auch um die nächsten Seillängen
zu erkunden. Das bereits gebohrte Stück können Sie schnell an den Fixseilen
aufsteigen. Die vierte Länge müssen sie dann allerdings noch einmal klettern.
Diesmal steigt Tobi sie schnell vor. Oben angekommen wird erst einmal ein guter
Standplatz gebohrt.
Darauf folgt ein kurzer Quergang über ein Grasband, wobei
David mit der Bohrmaschine vor geht, um direkt den Stand zu bohren. Ein
interessanter Kamin im sechsten Grad folgt. In der Seillänge kann man jedoch
nur zwei Sicherungen legen, deshalb markieren Sie die Stelle, wo später noch
ein Haken gesetzt werden muss. Nach dem Kamin steigen Sie auf einen frei
stehenden Turm. Auf der Spitze wird dann wieder ein stabiler Stand gebaut. Ganz
im Lost Arrow Stil. Während langsam Nebel in das Tal zieht planen Tobi und David
schon die nächste Seillänge. Sie soll mit einem großen Schritt beginnen- vom Turm
an die Wand.
Durch ein Loch in der Wolkendecke erhaschen Sie einen kurzen
Blick auf Duncan und Niklas. Die beiden baden nackt in den eiskalten Becken des
Gletscher Flusses.
Diesen Abend sind Duncan und David dran mit absteigen ins
Camp. Also laufen sie nach dem Abendessen noch die 50min runter ins Lager. Unten
werden Akkus geladen und Essen eingekauft.
Niklas beim jüman in der 1. Seillänge |
Eine kurze Pause im Lager
Der nächste Tag beginnt mit einer unerwarteten Überraschung:
Als David und Duncan im Regen wieder zum Schlem aufsteigen wollten kamen ihnen die anderen entgegen. Sie hatten entschieden wegen dem Regen abzusteigen und einen Pausentag im Lager einzulegen. Wir verbrachten den Tag in dem großen Gemeinschaftsraum; Der Warmen Ecke.
Das Wetter wurde dann doch noch besser. Tobi und Duncan entschieden deshalb nachmittags noch einmal zum Schlem hoch zu laufen, um am nächsten Tag möglichst früh in die Wand einsteigen zu können. Die anderen blieben noch den Rest des Tages im Lager.
Als Annette, Paul, David, Niklas, Evgeny und Olaf am nächsten Tag am Schlem ankommen, sind Tobi und Duncan bereits am Ende der 5. Seillänge. Olaf und Evgeny steigen direkt in ihre eigene Tour ein.
Weil David und Niklas nicht untätig bleiben wollen, beschließen sie trotz
mangelndem Material in die Route einzusteigen. Mit nur drei Friends klettert
David die 40 Meter der vierten Seillänge und holt Niklas nach. Sie haben vor
beim Abstieg die dritte und vierte Seillänge zu putzen. Beim vorbereiten des
Abseilens kam 50 Meter über ihnen Duncan zum Vorschein. Duncan und Tobi hatten
nach drei neuen Längen umgedreht und seilten jetzt ab. Die beiden haben die
Bohrmaschine dabei und übergaben sie jetzt an David und Niklas. Diese
beschlossen, noch die wichtigsten Haken in der dritten und vierten Seillänge zu
bohren und dann nach zu kommen.
Zum Abendessen gab es wieder mal Buchweizen mit gebratener Wurst.
Die letzten Schritte zur eigenen Route
Am nächsten Morgen stehen Tobi und David
noch einmal früh auf. Danach schließt sich Paul den beiden noch an und sie
steigen zum Klettern ein. Die Seillängen eins bis vier steigen sie am Fixseil
auf. Tobi steigt dann die fünfte Länge vor und Paul und David kommen mit zwei
relativ schweren Rucksäcken nach. Oben auf dem Turm erklärt Tobi, wie die
sechste Seillänge zu klettern ist, da sie auch ziemlich knackig ist. Als Tobi
dann vorsteigt beschließen David und Paul beim abseilen hier noch einige Haken
zu setzen.
Oben geht es weiter über ein langes, breites Grasband. Darauf folgt noch eine kurze, steile Seillänge und wir stehen auf dem plattigen Stück des Schlem, unterhalb des Gipfelaufbaus.
Hier kommen wir schnell voran, David steigt vor. Nach drei langen Seillängen, die alle klettertechnisch nicht sonderlich schwer waren, aber durch andere Faktoren anspruchsvoll
gemacht wurden, stehen wir direkt unter dem
überhängenden Gipfelaufbau. Wir sehen keinen Weg durch dieses beeindruckende
Massiv, der in unseren Zeitplan passen könnte. Deshalb beschließen wir das
Projekt hier zu beenden.
Wir seilen bei aufziehendem Gewitter ab und bohren noch die besprochenen Haken.
Zum Abendessen gab es wieder mal Buchweizen mit gebratener Wurst.
Die letzten Schritte zur eigenen Route
Wir bereiten uns auf den Einstieg vor (Foto vom ersten Tag am Schlem) |
Oben geht es weiter über ein langes, breites Grasband. Darauf folgt noch eine kurze, steile Seillänge und wir stehen auf dem plattigen Stück des Schlem, unterhalb des Gipfelaufbaus.
Hier kommen wir schnell voran, David steigt vor. Nach drei langen Seillängen, die alle klettertechnisch nicht sonderlich schwer waren, aber durch andere Faktoren anspruchsvoll
Duncan beim packen bevor wir zu dritt zum Base Camp abgestiegen sind. |
Wir seilen bei aufziehendem Gewitter ab und bohren noch die besprochenen Haken.
Tobi setzt zur Übung einen Haken für das Tarp. |
Duncan und Niklas steigen abends auf 3500Meter auf. Dort steht im Tal das Zelt, welches Evgeny und Olaf dort haben stehen lassen. Die beiden befinden sich nach der Begehung der Uluaus Nordwand noch auf dessen Grat, als das riesige Gewitter losbricht. Die ganze Nacht Donnert und blitz es, der Nachthimmel ist bedeckt mit rabenschwarzen Wolken und die Berge sehen komisch verzerrt aus vom grellen Licht der Blitze. Alle paar Sekunden zerreißt ein Donner die ansonsten stille Nacht. Nur der Regen lässt bis zum frühen Morgen auf sich warten.
Etwa um 10 Uhr hört es auf zu regnen und bald schon kommen Niklas und Duncan von ihrer Nacht auf 3500 heruntergelaufen.
Sobald sie da sind fangen wir an zu packen. Duncan, Niklas und David wollen absteigen und eine Nacht im Lager verbringen. Tobi, Annette und Paul bleiben noch oben, um am nächsten Tag eine Variante auszubouldern und einzubohren.
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